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Albanien

In Albanien steuerten wir nach dem Grenzübergang (Perso + Fahrzeugpapiere) Koplik an, um uns im Vodafone-Shop eine SIM-Karte zu besorgen. Schnell war klar: hier ist einiges anders! Fast ausnahmslos wird bar bezahlt, daher wechselten wir umgehend ein paar Euros in Lek. Mit einem Bündel Geld in der Tasche (1€ = ~ 115 ALL, Millionär zu werden ist hier nicht schwer) ging’s anschließend zum Tanken. Nach der Bezahlung in bar und ohne Quittung ging’s rein ins Vergnügen. In Koplik war sehr viel los und so bekamen wir gleich einen spannenden Einblick in das albanische Leben: Straßenverkäufer (hier wurde fast alles angeboten: Kleidung, Obst, Gemüse, lebende Tiere, Fisch, Feuerzeuge, etc.), verschiedenste kleine Einkaufsläden, gut besuchte Kaffees, hupende Autos und viel Verkehr (Autos (hauptsächlich Mercedes!), kleine Busse, Roller, Mofas, Fahrradfahrer, Fußgänger, wilde Hunde – nur Fuhrwagen waren verboten). Steff fand’s total toll und folgte dem ungeschriebenen Gesetz: das Recht des Stärkeren (ohne Mut und drängeln kommt man aber auch wirklich keinen Meter voran)! So tuckerten wir mit einem offensiven Fahrstil durch die verstopfte Stadt und staunten nicht schlecht über das ganze Geschehen und die Gastfreundschaft der Einheimischen (sie grüßten, winkten, schenken uns ein Lächeln und einen Daumen hoch)! Am Nachmittag hörten wir zum ersten mal den Muezzin von der Minarett rufen. Der Islam bildet mit ca. 60% die größte Glaubensgemeinschaft in Albanien.


In den folgenden Tagen genossen wir die grandiose Landschaft: Berge, Täler, wilde Flüsse und wundervolle einsame Stände (die alle mit unserem Billy zugänglich sind)! Und das tollste: man darf hier überall campen! Vom Osumi Canyon ging’s über eine 4×4 Strecke durch die Berge, immer schön entlang des ungesicherten Abhangs – Abenteuer pur! Nach einer Nacht am traumhaften Dalan Beach fuhren wir in den Süden zur Karstquelle Syri i Kaltër (dt. Blaues Auge) und zur imposanten Steinbrücke bei der Thermalquelle Bënjë. In Këlkyrë testeten wir die albanische Küche: es gab Lamm, Reis, Byrek, Mesnik und einen Ziegenkäse. Das Essen war sehr lecker und unglaublich billig! Entlang der SH75 half Steff zuletzt einer Gruppe Albaner am Straßenrand beim Reifenwechsel – so netten Menschen muss man einfach helfen! Es war wiedermal eine wundervolle Begegnung!


Nun sind wir im Südosten Albaniens angekommen und morgen machen wir uns auf nach Griechenland! Leider war es in den bergigen Regionen im Norden noch zu winterlich – dort, wo man so toll Offroaden kann. Diese Gegend heben wir uns einfach für eine weitere Reise auf, denn wir wollen unbedingt nochmal dieses überaus gastfreundliche Land erkunden!


Zuletzt noch ein paar Eindrücke:

– es gibt unterschiedlichste Straßenverhältnisse: von makellosen neuen Straßen inkl. neue Brücken, über Schlagloch-Pisten bis zu herrlichen 4×4 Strecken, die über fragwürdige Brücken führen

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– die Straße gehört allen: Autos, Roller- & Mofafahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger, Fuhrkarre, Hirte mit Herde und Straßenhunde

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– große Einkaufszentren sucht man vergebens. Hier wird alles in kleinen Tante-Emma-Lädelchen gekauft sowie an den Verkaufsständen an der Straße und auf dem Markt

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– viele Menschen nutzen den Bus: sie stehen irgendwo an der Straße (z.B. an der Auffahrt zur Schnellstraße), wo sie mitgenommen werden

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– überwiegend Autos von Mercedes auf der Straße zu sehen (meist ältere Modelle, aber auch relativ viele seeeehr teure neue Modelle)

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– sehr viele Polizeikontrollen; überwiegend werden die Leute mit den dicken Mercedes kontrolliert (uns haben die immer nur freundlich zugewunken)

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– an jedem Eck kann man sein Auto waschen lassen. Dies wird rege genutzt!

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– im ganzen Land gibt es unfertige Häuser; egal ob auf den Land oder in der Stadt; häufig ist ein Stock bewohnt und der Rest im Rohbau ohne Wände

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– sehr viele Schafs- und Ziegenherden auf Wanderschaft, die von Hirten und Wachhunden begleitet werden

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– unzählige Bunker im ganzen Land

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– super Handyempfang, auch im Landesinneren

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– Müllproblem: hier liegt überall Müll herum! Wenigstens findet man im Hinterland deutlich weniger Müll. Alles sehr seltsam, da es viele öffentliche Mülltonnen gibt, die geleert werden (wir haben es gesehen)! Um diese Mülltonnen sieht es oft verheerend aus – alles verdreckt und die Katzen und Hunde bedienen sich an den Resten!

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– es gibt unfassbar viele Straßenhunde, die alle auf sich gestellt sind und überall präsent sind! Sehr ungewohnt!

Mehr Bilder unter: https://www.polarsteps.com/unserHOEHenweg/6450952-sudosteuropa/57106995-carcove

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